Header

Inhalt

Medienbildung an der Primarschule Wädenswil

17. April 2024

In einer Welt, die von digitalen Medien durchdrungen ist, spielen diese eine bedeutende Rolle im Leben von Kindern und Jugendlichen. Von Smartphones über Tablets bis hin zu Social Media Plattformen - die Möglichkeiten der digitalen Welt sind nahezu unbegrenzt. Während der Einsatz von Medien viele Vorteile bietet, birgt er auch Herausforderungen und potenzielle Risiken, insbesondere für junge Nutzerinnen und Nutzer. Aus diesem Grund sind das Erlernen von Medienkompetenz und das Thema Medienprävention ein wichtiger Bestandteil der Medien- und Informatikbildung an der Primaschule Wädenswil (PSW). 

Auftrag an die Schule: Lehrplan 21 

Der Lehrplan 21 gibt mit dem Modul «Medien und Informatik» vor, welche Inhalte und Lernziele in der Primarschule behandelt werden müssen.   Das Modul beschäftigt sich mit dem Umgang mit Medien und beschreibt die spezifischen Fähigkeiten, die dafür benötigt werden. Die Kinder machen bereits vor Schuleintritt erste Erfahrungen mit analogen und digitalen Medien. Während der ganzen Schulzeit lernen sie, diese zunehmend als Werkzeuge einzusetzen. Sie tauschen sich   über ihre tägliche Nutzung verschiedener Medien in und ausserhalb der Schule aus. Dabei werden sowohl die positiven als auch die problematischen Auswirkungen im Unterricht behandelt, und es wird angestrebt, einen bewussten Umgang mit ihnen zu fördern. Um das Verständnis für die Funktionsweise der Medien zu vertiefen, werden auch allgemeine Konzepte und Prinzipien erarbeitet. Neben dem reinen Wissen über Medien spielen pädagogische Aspekte eine wichtige Rolle, um die Identitätsbildung, Kreativität, Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit zu fördern und ethische Fragen anzuregen.
Damit Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Erfahrungen mit Medien konstruktiv verarbeiten können, ist es wichtig, dass sie diese im Unterricht einbringen und diskutieren können.

Medienprävention an der PSW

Medienprävention an der PSW zielt darauf ab, Kindern die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln, um Medien verantwortungsbewusst und sicher zu nutzen. Ein umfassender Ansatz zur Medienprävention umfasst verschiedene Aspekte, darunter:

Sensibilisierung für Medieninhalte: Kinder sollten frühzeitig lernen, kritisch mit den Inhalten umzugehen, denen sie im Internet, Fernsehen oder anderen Medien begegnen. Lehrkräfte bringen ihnen bei, Informationen zu hinterfragen, Quellen zu überprüfen und zwischen vertrauenswürdigen und fragwürdigen Quellen zu unterscheiden.

Förderung eines gesunden Medienverhaltens: Es ist wichtig, den Kindern beizubringen, wie sie ihre Bildschirmzeit angemessen verwalten können und wie sie einen ausgewogenen Umgang mit digitalen Medien entwickeln. Dies umfasst die Festlegung klarer Regeln für die Nutzung von Bildschirmen zu Hause und die Förderung alternativer Aktivitäten wie Lesen, Sport und soziale Interaktion.

Prävention von Cybermobbing und Online-Gefahren: Kinder sollten über die Risiken von Cybermobbing, Belästigung und unangemessenen Inhalten im Internet aufgeklärt werden. Lehrkräfte helfen ihnen dabei, Strategien zur Prävention und Bewältigung von Cybermobbing, Hatespeech und ähnlichem zu entwickeln und klären über die Bedeutung von Privatsphäre-Einstellungen und den sicheren Umgang mit persönlichen Daten auf. 

Förderung von Medienkompetenz: Medienkompetenz umfasst das Verständnis von Medieninhalten, die Fähigkeit zur kritischen Bewertung von Informationen und die kreative Nutzung digitaler Medien. Lehrkräfte helfen den Kindern, ihre Medienkompetenzen durch praktische Übungen weiterzuentwickeln (z.B. durch die Erstellung von eigenen Medieninhalten oder Analyse von Medienwerbung).

Einblicke in die MIA - Arbeit an der PSW

Unsere pädagogischen ICT Supporter (PICTS) unterstützen die Lehrpersonen beim Erreichen der Lehrplanziele im Bereich Medien, Informatik und Anwendungskompetenzen (MIA) an den Schulen. Ihre Arbeit richten sie an dem von der Fachstelle ICT erstellten Medien- und ICT-Konzept aus, welches die Rahmenbedingungen für das Lernen mit digitalen Medien an der PSW definiert und Minimalstandards zur Erreichung der Lehrplanziele umfasst.
So hat z.B. eine Kindergartenlehrperson und die für das Schuleinheit zuständige PICTS  ein Experiment zum Thema "Stark wie ein Ei" durchgeführt. Dabei haben die Kinder mit der eBook App «BookCreator» ein digitales Portfolio erstellt, in dem sie ihr Experiment mit Fotos und Tonaufnahmen dokumentierten. 

MIA im Kiga
MIA Projekt im Kindergarten
MIA im Kiga
Erstellung der Tonaufnahme 

Medienprävention: Umsetzung in den Klassen   

Medienkompetenz wird in der Regel unter Anleitung der zuständigen Lehrpersonen oder PICTS geübt. Bei einer dieser Einheiten hat eine PICTS gemeinsam mit den Kindern einer 1. Klasse ein Stopptrick-Video produziert. Dabei waren die Kinder bei jedem Schritt der Video-Produktion eingebunden und erlebten, wie einfach Bilder und Videos manipuliert werden können. Dadurch verstehen bereits junge Kinder, dass nicht alles, was man in den digitalen Medien sieht, echt ist. 

 

Medienprävention (Stopptrick-Film)
Produktion des Stopptrick-Films
Medienprävention
Klasse schaut Stopptrick-Film 

Zusätzliche Unterstützung erhalten die PICTS und die Lehrpersonen durch ergänzende Angebote von externen Partnern. Im Januar hat „Zischtig“ etwa in allen dritten Klassen spielerische Workshops zum Thema Jugendmedienschutz durchgeführt. Ausgehend von den Erfahrungen der Kinder werden Vorzüge und Tücken verschiedener Chats, Games oder sozialer Medien thematisiert und die wichtigsten Nutzungsregeln vermittelt. 

Eltern in Prozess miteinbeziehen

Medienprävention erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Eltern und anderen Bildungsakteurinnen und -akteuren. Insbesondere den Eltern kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Wir möchten Eltern darüber informieren, wie sie ihre Kinder beim sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit Medien unterstützen und begleiten können. 
So finden jährlich Elternabende zum Thema Medienprävention statt, die auf unterschiedliche Altersstufen zugeschnitten sind.
Insgesamt ist die Medienprävention in der Primarschule ein wichtiger Bestandteil der ganzheitlichen Bildung von Kindern. Ziel ist es, den Grundstein für ein gesundes Medienverhalten im späteren Leben der Schülerinnen und Schüler zu legen.